Ein großartiges Spiel zum ersten Mal zu erleben ist etwas ganz besonderes. Zum Glück gibt es eine Möglichkeit nah an dieses nostalgische Gefühl heran zu kommen. Wie können Randomizer für Spiele alte Klassiker wieder auffrischen?

Viele Spiele basieren auf der Idee, dass jeder Durchlauf ein wenig anders ist. Minecraft zum Beispiel generiert eine neue Welt bei jedem Spielbeginn. Das bedeutet, dass wir diese unbekannte Welt entdecken müssen. Aber solange wir nicht auf einer leeren Insel starten, fangen erfahrene Spieler immer auf die gleiche Weise an. Wir wissen welche Ressourcen wir brauchen und wie wir sie bekommen. Um Holz zu sammeln, fangen wir an den erstbesten Baum zu boxen. Dann basteln wir unsere ersten Werkzeuge und das restliche Spiel entwickelt sich mehr oder weniger wie immer. Also sogar mit einer zufällig generierten Welt bleibt das Spiel selbst gleich und bietet keine neuen Herausforderungen.

Speedrunner spielen das selbe Spiel wieder und wieder und wieder bis sie jeden Pixel auswendig kennen. Sie mögen besonders Spiele ohne Zufallsfaktoren, die sich jedesmal gleich verhalten. Diese Vorhersehbarkeit kann aber für jede Person langweilig werden, die keine Geschwindigkeitsrekorde jagt. Hier kommen Randomizer für Spiele zum Tragen.

Vor kurzem hat mir ein Freund A Link to the Past Randomizer gezeigt. Falls Ihr davon gelangweilt seid das originale The Legend of Zelda: A Link to the Past zu spielen, weil Ihr genau wisst welches Item Ihr in welcher Schatzkiste findet, mischt der Randomizer die Inhalte aller Kisten sowie Questbelohnungen durcheinander. Anstatt den Bogen in einem Dungeon zu finden, könnten wir ihn als Belohnung einer Nebenquest erhalten. Da verschiedene Items in Zelda-Spielen Schlüssel zum Erreichen neuer Orte darstellen, führt die zufällige Anordnung der Fundstellen von Items auch zur zufälligen Anordnung der Orte, die wir zuerst besuchen können.

Randomizer folgen einer inneren Logik um sicher zu stellen, dass ein Spiel immer durchspielbar bleibt. Das heißt, dass kein Item an einem nicht zugänglichen Ort ausgesperrt bleibt. Doch abhängig von der Platzierung der Items kann dies einfacher sein als im Originalspiel oder wesentlich schwieriger. Für Anfänger gib es eine Einstellung, die sicher stellt, dass wir zumindest schnell an ein Schwert kommen. (Ja, in der Standardeinstellung kann es passieren, dass wir einen Zelda-Dungeon ohne ein Schwert besiegen müssen.) Falls wir völlig durchdrehen wollen, bietet uns ALttPR auch die Option, einen Dungeon soweit durcheinander zu mischen, dass jede Tür zu einem zufälligen Raum in einem komplett anderen Dungeon führt. Zum Glück haben Fans Tracking-Programme geschaffen, mit denen wir nachverfolgen können, wo wir bereits waren und wohin wir mit unserer aktuellen Ausrüstung gehen können.

Es gibt Randomizer für jede Art von Spielen inklusive Shooter und Rollenspielen. Ein Spielegenre das sich besonders zum durcheinandermischen anbietet sind Spiele im Stil von Metroidvania. Eines davon ist Bloodstained: Ritual of the Night. Die Entwickler ArtPlay haben das Potenzial von von Randomizern für Spiele erkannt und haben beschlossen es zu entfalten. In ihrem Mai-Update haben sie vor Kurzem einen systemeigenen Randomizer-Modus in das Spiel eingebaut.

Wenn Ihr ein handlungsbasiertes Spiel mit einer sorgsam ausgeglichenen Schwierigkeitskurve entwickeln wollt, aber über den Wiederspielwert besorgt seid, denkt darüber nach einen Randomizer einzufügen. Anstatt einfach nur Gegnern mehr Lebenspunkte und Schaden zu geben, kann ein deplazierter Gegner mit zufälligen Werten sogar die erfahrensten Spieler zum schnellen Umdenken zwingen. Denkt daran, dass es für die Personen ist, die Euer Spiel bereits mehrmals gespielt haben und die Geschichte auswendig kennen. Also schauen wir doch, was wir ansonsten anfangen können mit der Welt und den Werkzeugen, die Ihr geschaffen habt.

Was sind Eure liebsten Erfahrungen mit einem Randomizer für Spiele? Teilt sie in den Kommentaren unten! Ich freue mich darauf, sie zu lesen. In der Zwischenzeit öffne ich ein paar zufällige Truhen.

(Bild von David Kovalenko auf Unsplash)